Juden waren bereits seit 1864 unter den Mitgliedern der Volksbank. Der Nationalsozialismus schuf ab 1933 grundlegend neue Verhältnisse in Deutschland. Antisemitische Maßnahmen nahmen erschreckend zu. Die Verdrängung der Juden bedeutete für manches jüdische Mitglied der Vereinsbank die Kündigung des Kontos. Eine staatliche Verordnung besagte: „Ein Jude kann nicht Mitglied einer Genossenschaft sein. Jüdische Mitglieder von Genossenschaften scheiden zum 31. Dezember 1938 aus." Vierzehn jüdische Namen wurden aus der Liste der Bank gestrichen, darunter auch Bernhard Kahn, der zeitweise in der Okenstraße 5 wohnte. Er war Nachbar der Bank.
1938
Gründlichkeit in der Verblendung: Nicht einmal vor den eigenen Nachbarn macht der Ausschluss jüdischer Mitglieder halt

Ausschluss jüdischer Mitglieder aus der Bank


1929
Die erste Bankenkrise der Neuzeit erschüttert auch die Volksbank
Weltwirtschaftskrise/Bankenkrise
Der 24. Oktober 1929 wurde zum 'Black Thursday' der Wertpapierbörse in New York. Es kam zu zahlreichen Zusammenbrüchen von Unternehmen und Banken und zu enormer Arbeitslosigkeit. 1931 erlebte Deutschland eine Bankenkrise, die zum Ausgangspunkt für die Gründung eines Garantiefonds wurde, um in Not geratene Volksbanken bei Bedarf zu unterstützen. Schwer waren die wirtschaftlichen Schäden auch in der Ortenau. "Es kam zu Notverordnungen und Vollstreckungsschutz bei den Grundstücken. In vielen Handwerkbetrieben und auch bei Warengeschäften ist das Geschäft fast zum Stillstand gekommen, verschiedene kamen zum Erliegen."



1923
Billionen ohne Wert und Notgeld als letzter Notnagel können den Zusammenbruch nicht aufhalten

Inflation und Notgeld
1923 war das Jahr der großen Inflation. Gemeinden, Verbände und Privatunternehmen druckten Notgeld, auch der Vorschußverein. Im November 1923 kostete ein Ei zwei Milliarden! Die Hyperinflation bewirkte den Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft. Viele Sparer verloren ihre Ersparnisse, Banken ihr Eigenkapital. Erst die Währungsreform brachte Entlastung. Für eine Billion Papiermark gab es eine Rentenmark. Für das Bankgeschäft nachteilig war auch die Besetzung Offenburgs durch die Franzosen im Jahr 1923/1924. Die Abriegelung des Hinterlandes zwang viele Mitglieder und Kunden, zu einer anderen Bank in der Nachbarschaft abzuwandern.